Zum 125. Geburtstag Robert Walsers legte der Suhrkamp Verlag die Werke des Schweizer Autors in Sondereditionen neu auf; darunter auch Walsers autobiographischer Roman Der Gehülfe, in dem er die Erlebnisse des Bürogehilfen Joseph Marti schildert. Dieser begibt sich in den Dienst des bürgerlichen Erfinders und Ingenieurs Tobler, der durch seinen extensiven Lebensstil den Niedergang seines Hausstandes einleitet. Mit fast manieristischer Sprachverliebtheit beschreibt Walser diesen „Auszug aus dem schweizerischen täglichen Leben“ und erzählt dabei ohne große Abweichungen seine eigenen Jugenderlebnisse als ‚Gehülfe’. Gleichzeitig macht er damit die Ambiguität bürgerlicher Identität am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts sichtbar. TJ
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Veröffentlicht im STANDARD vom 19.7.2003