Museum

Man möchte meinen, eine vor über 40 Jahren herausgegebene Lyrikanthologie habe schon längst ihre Aktualität verloren. Eines Besseren belehrt das 1960 von Hans Magnus Enzensberger herausgegebene und nun neu aufgelegte Museum der modernen Poesie (€ 19.80, Suhrkamp). Die Anthologie gibt dem Leser anhand von 351 Gedichten Einblick in die Dichtung der „klassischen Moderne“ und unterstreicht gleichzeitig die Heterogenität derselben. Enzensberger spricht von dem Museum als von einem „Ort der Hausforderung“ – einem Arbeitsmittel, das als Impetus für kreatives Denken und Assoziieren dienen soll. Dementsprechend sind die Texte nur lose geordnet und die Mehrsprachigkeit der Ausgabe ermöglicht paralleles Lesen von Original und öœbersetzung, was nicht zuletzt großes Lesevergnügen bereitet. TJ

Copyright 2003 by Timon Jakli,
Veröffentlicht im STANDARD vom 21.6.2003

Timon
Spracharbeiter. Kommunikator. Sprecher. Trainer. Historiker. Leidenschaftlicher Koch. Foodie.

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.